© Rolf Arnold
Wenn wir den Regenwald retten, retten wir das Klima! Mit diesem Slogan rechtfertigen internationale Umweltorganisationen seit Jahrzehnten ihre Interventionen in den äquatorialen Wäldern. Während die Weltbevölkerung allmählich versteht, dass sie gegen die Abholzung des Waldes im Kongobecken vorgehen muss, weil er grosse Mengen CO2 bindet, wird die lokale Bevölkerung einmal mehr zum Spielball geopolitischer Interessen. Für ECOSYSTEM reist die GROUP50:50 in den Nordosten des Kongos und erarbeitet mit Bewohner:innen des Regenwaldes ein multimediales Musiktheaterstück über ein Ökosystem, das aus den Fugen gerät.
Die Situation vor Ort ist komplex: Um die überwältigende Artenvielfalt zu erhalten, kämpfen Umweltschützer:innen gegen Minengesellschaften und Holzexporteure, die mit der Unterstützung korrupter Politiker:innen Gold und Holz abbauen. Die internationalen Expert:innen des Naturschutzes geraten dabei gleichzeitig in blutige Konflikte mit den ansässigen Bauern, die traditionellerweise Wald roden, um Landwirtschaft zu betreiben. Und dann sind da noch die Menschen vom nomadischen Volk der Mbuti. Sie kennen den Wald besser als alle anderen, weil sie davon leben, was er ihnen zur Verfügung stellt. Sie gelten als die „ersten Bewohner des Waldes“, und doch hat bisher niemand ihr Recht auf den Wald anerkannt. Sie können nur dabei zusehen, wie ihr Lebensraum schwindet.
Gemeinsam mit lokalen Bauern und der Mbuti-Gemeinde in Bagoia, mit denen sie schon für ihr letztes Stück The Ghosts Are Returning zusammengearbeitet haben, diskutieren und singen die Performer:innen und Musiker:innen der GROUP50:50 darüber, was wir von unseren Vorfahren geerbt haben und was wir den zukünftigen Generationen hinterlassen werden. Im Dialog mit der traditionellen Musik der Region schaffen sie eine transnationale Zeremonie, ein ritueller Versuch über die Bedeutung des Waldes für das Schicksal der Weltbevölkerung.
Mit: Jean-Baptiste Ekaka, Kojack Kossakamvwe, Elia Rediger, Dieu le Veut Sumba & Huguette Tolinga, (ursprünglich entwickelt mit Stany Kalanda).
Videos mit: Gérard Agbokabolo Amboko, Jean Kamana, Papa Delolai, Christophe Anzalite Amboko, Dauphin Kakuaguwe Wendokono, Maman Antoinette, Constant Delite, Sengele Charles, Michel Basekombonane, Jean-Maria Nangondese, Rose Ongane, Jean-Paul Ingbitina, Collethe Bombini, Jules Amboko, Jacques Modo, Mambunga Basekombonane, Awilikilango, Adeline Baboanane, Julberthe Bibedu, Paulin Banyandey, Françoise Iday, Clementine Nengapeta, Micheline Iday, Jean-Pierre Bambabeya, Philiphe Bozi Marie, Nangaa Charline, Michel Thomo, Marie Akemande, Therese Monikomange, Bambanaye Abuty, Ndandambajaye, Jean-Pierre Monzabete, Anyabukiyuo, Jean-Pierre Bambakoanza, Adwakanakeya, Anthoinethe Abinya Kalite, Agbokabulo Mavambu, Jean-Marie Akemane, Raymond Kakeane, Clementhine Natho & Adwakanakeya Jedeo.
Künstlerische Leitung: Eva-Maria Bertschy, Joseph Kasau, Kojack Kossakamvwe & Elia Rediger.
Musikalische Leitung: Kojack Kossakamvwe & Elia Rediger.
Texte: Eva-Maria Bertschy, Jean-Baptiste Ekaka, Joseph Kasau, Patrick Mudekereza & Elia Rediger.
Video: Joseph Kasau & Moritz von Dungern.
Kostüme: Souleymane Diallo, Cédrick Nzolo & Janine Werthmann.
Technische Leitung & Lichtdesign: Sylvain Faye.
Bühne: Sylvain Faye & Elia Rediger.
Sounddesign: Elia Rediger & Philipp Ruoff.
Recherche: Jean de Dieu Aybeka.
Schauspieltraining: Emmanuel-Egide Elbas Manuana Ndosi.
Regieassistenz: Luca Maier & Anna Melissa Zentgraf.
Hospitanz: Fy Notahiana Harinofy Ramaroson.
Tourmanagement: Luca Maier & Isaac Yenga.
Administration: Corsin Gaudenz.
Produktion: Camille Jamet, HERproductions & Isaac Yenga.
Koproduktion: Residenz Schauspiel Leipzig, Kaserne Basel und Centre d’Art Waza Lubumbashi, in Zusammenarbeit mit Caritas Wamba, den Gemeinschaften von Bagoia und Asandabo.
Mit Unterstützung von: Fachausschuss Tanz & Theater Basel-Stadt / Basel-Landschaft, Pro Helvetia, Südkulturfonds, Migros Kulturprozent, Ernst Göhner Stiftung, Corymbo Stiftung, Schweizerische Interpretenstiftung & GEA Waldviertler.
Kooperation: Aargauer Kunsthaus und der Ausstellung «Pauline Julier. A Single Universe».
2 Std.
Französisch, Deutsch, Lingala, Kibudi & Swahili.
Übertitel: Deutsch
ab 16 Jahren
Nummeriert
Alte Reithalle
November 2024
© Rolf Arnold
© Joseph Kasau
© Joseph Kasau
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